Analyse: Warum offline? (Stand: März 2004)

Zwischen Digitaler Teilung und Integration: Neue Befunde zum Stand der Nichtnutzung von Internet und Online-Diensten

Zum Hintergrund der Debatte um Teilung und Integration

Die Diskussion über eine Digitale Spaltung oder Teilung der Gesellschaft ist bislang vor allem unter Zugangsaspekten geführt worden. Jene mit Zugang zu den Anwendungspotenzialen des Internet und der auf dem Internet-Protokoll basierenden Dienste wie E-Mail oder World Wide Web wurden von denen getrennt, die nicht über diesen Zugang verfügen. Dieses Verständnis von Digitaler Integration war Grundlage zahlreicher politischer Programme und Initiativen, die ausdrücklich darauf zielten, die technische Vernetzung von Institutionen, Einrichtungen und Menschen mit dem Internet ("… ans Netz") sicherzustellen.

Dabei gerieten Faktoren wie Inhalt und Nutzen ebenso oft aus dem Blickfeld wie Handhabbarkeit, Bedienungsfreundlichkeit, Kosten, Kompetenz und Sicherheit, um nur einige zu nennen – kurz: die Nutzerperspektive wurde kaum beachtet und vernachlässigt. Gleiches gilt für die Anbieterseite sowie für die nur schwer zu kontrollierenden und zu gestaltenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die ebenfalls in hohem Maße darüber entscheiden, ob und in welchem Ausmaß die Anwendungspotenziale von Computer und Internet genutzt werden oder eben nicht.

Um die Diskussion um die Digitale Teilung zu öffnen und von der Konzentration auf die Zugangsproblematik zu befreien, werden unterdessen neue oder erweiternde Begrifflichkeiten vorgeschlagen, die das Phänomen und vor allem Ansätze zu seiner Lösung trefflicher beschreiben sollen. Vorschläge und Ableitungen daraus werden derzeit kontrovers diskutiert. Dabei werden generelle Haltungen deutlich, die als Paradigmen konzipiert werden können. Meinungen und Einschätzungen zur Digitalen Teilung folgen dem Innovationsparadigma, dem Partizipationsparadigma oder dem Evolutionsparadigma.

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Faktoren der Nichtnutzung – Motive und Gründe

Neben der theoretischen Verortung hat die Sekundäranalyse ebenso die Faktoren für die Nichtnutzung von Computer, Internet und Online-Diensten, die in der Teilstudie NRW: online-offline ermittelt wurden, auf den Prüfstand gestellt. Welche Erklärungsansätze liefern neuere Studien dafür, dass Computer und Internet nicht genutzt werden. Einen Überblick zu allen in die Untersuchung einbezogenen Studien finden Sie hier. Das folgende PDF-Dokument beschreibt zunächst ausführlich die Nichtnutzungssituation in Deutschland und Nordrhein-Westfalen. Anhand der Gründe und Motive für die Nichtnutzung von Computer, Internet und Online-Diensten wie sie in der Vorläuferstudie "Internet 2002: Deutschland und die digitale Welt. Internetnutzung und Medieneinschätzung in Deutschland und Nordrhein-Westfalen im internationalen Vergleich" ermittelt wurden, werden die Ergebnisse der Sekundäranalyse gegliedert. Es zeigt sich: Mehr und mehr gewinnen individuelle Motive gegenüber objektiven Hindernissen an Gewicht und erklären die Nichtnutzung.

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Bewertung und Ausblick

Studien zur Nichtnutzung von Computer, Internet und Online-Diensten verfolgen unterschiedliche Zielsetzungen und haben unterschiedliche Erklärkraft. Die Sekundäranalyse hat u.a. auch Aufschlüsse darüber geliefert, wie künftige Offline-Studien zu konzipieren sind, um besonders ertragreich zu sein. Das PDF-Dokument bewertet die einzelnen in die Untersuchung einbezogenen Studien und nennt Vor- und Nachteile der verschiedenen Herangehensweisen.

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