Analyse: Wer ist drin? (Stand: März 2004)

Stagnation oder Restart? Zur Entwicklung der Internetnutzung

Neuere Referenzstudien für Deutschland gehen davon aus, dass mittlerweile über die Hälfte der Bevölkerung das Internet nutzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist für den Zeitraum von 2002 auf 2003 in Deutschland ein erhöhtes Wachstum bei der Internetnutzung zu verzeichnen. Der aktuelle Zuwachs in Deutschland stammt vor allem aus den mittleren Altersgruppen (40-59 Jahre) und den 14- bis 19-Jährigen.

Die Entwicklungen im internationalen Vergleich zeigen, dass sich die hohen Wachstumsraten der Internetnutzung insbesondere im Zeitraum von 2001 auf 2002 abgeschwächt haben. Nach dieser Phase der Verunsicherung lässt sich auch international ein "Restart" des Internetinteresses erkennen. Allerdings ist für die Länder, in denen bereits ein hoher Anteil der Bevölkerung das Internet nutzt, absehbar, dass die hohen Wachstumsraten der früheren Jahre der Vergangenheit angehören.

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Jung, gebildet und wohlhabend? Das soziodemographische Profil von Nutzern und Nichtnutzern

Auch wenn das Internet inzwischen für viele Menschen zu einem alltäglichen Bestandteil in der Arbeits- und Lebenswelt geworden ist, ändert dies nicht automatisch das Problem der Digitalen Teilung innerhalb der verschiedenen soziodemographischen Bevölkerungsgruppen. Grundsätzlich unterstreichen die nationalen und internationalen Referenzstudien, dass es vor allem die über 60-Jährigen sind, die nur schwer Anschluss an die Internetnutzung finden. Die Frauen haben in den vergangenen Jahren aufgeholt, so dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede nicht mehr so entscheidend wie früher dafür sind, ob jemand online oder offline ist.

Der Faktor der (formalen) Bildung erweist sich nach wie vor als deutliche Determinante für die Wahrscheinlichkeit der Nutzung bzw. Nichtnutzung des Internet und steht in einem engen Verhältnis zur Einkommensstruktur: Je höher der formale Bildungshintergrund und je höher das Haushaltseinkommen einer Person ist, umso eher zählt sie zu den Onlinern. Gleiches gilt für den Beschäftigungsstand. Insbesondere die Personen, die sich in Ausbildung und Beruf befinden, zählen wahrscheinlicher zur Gruppe der Internetnutzer als diejenigen, die nicht oder nicht mehr berufstätig sind.

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Zur Notwendigkeit einer Definitionserweiterung der Digitalen Integration

Es geht bei der Frage der Digitalen Integration zunehmend nicht mehr allein darum, wer Zugang zum Internet hat und wer nicht. Eine Erweiterung des Begriffs der Digitalen Teilung ist auch für diejenigen notwendig die "drin" sind - aber das Internet unterschiedlich intensiv und mit unterschiedlichen Prioritäten nutzen. Die unterschiedliche Nutzung des Internet innerhalb der Gruppe der Onliner rückt das Problem des "Second-Level Digital Divide" in den Vordergrund.

Zugespitzt formuliert, kann dies bedeuten, dass sich die Kluft zwischen denjenigen Onlinern, die kompetent und informationsorientiert das Internet für ihre Zwecke nutzen, und denjenigen, die das Internet rudimentär und ausschließlich zur Zerstreuung oder Unterhaltung einsetzen, zunehmend verschärft.

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